Ein neues Heim in Boulders Beach
Im Jahr 1982 ließ sich ein Brillenpinguin-Paar auf dem weichen, weißen Sand zwischen den großen Granitsteinen von Boulders Beach nieder, die den Strand vor Wind und Wellen schützen. Heute wird die Pinguinpopulation vor Ort auf zwischen 2.000 und 3.000 Exemplare geschätzt, wobei die Zahlen leider rückläufig sind. Zum Glück sind Boulders Beach und die Strände der Umgebung nun Teil der Table Mountain National Park Marine Protected Area. Somit ist sichergestellt, dass die Strände sauber und sicher und die Pinguine geschützt sind. Kürzlich wurden drei Holzstege angelegt, die sich durch die Dünen und die Vegetation schlängeln. Sie bieten tolle Beobachtungspunkte für Besucher und sorgen gleichzeitig dafür, dass die brütenden Pinguine und ihre Küken geschützt sind.

Einst hielt man die Tiere für "Fische"
Als Bartolomeu Dias und seine Crew erstmals im südlichen Afrika landeten, waren sie die ersten Europäer, die Brillenpinguine zu Gesicht bekamen. Die portugiesischen Siedler waren gläubige Katholiken und durften daher freitags kein Fleisch essen. Allerdings war es ihnen gestattet, Fisch zu essen. Sie beschlossen, die flugunfähigen Pinguine als Fische zu klassifizieren, da sie so gerne schwimmen.

Sie sind wirklich schnelle Schwimmer
Wenn ein Pinguin unter Wasser taucht, kann er dank seiner Flossen eine Geschwindigkeit von bis zu 8 km/h erreichen. Zum Vergleich: Der schnellste menschliche Schwimmer hat es nur auf eine Geschwindigkeit von 8,46 km/h auf einer Strecke von 50 m gebracht. Pinguine lieben es auch, zu springen. Dabei schwimmen sie sehr schnell und katapultieren sich dann aus dem Wasser, während sie Atem holen. Wenn sie dies tun, kann ihre Schwimmgeschwindigkeit bis zu 19 km/h betragen.

Sie können zudem ihren Atem bis zu zweieinhalb Minuten anhalten. Nun verstehen Sie, warum Pinguine als hervorragende Schwimmer gelten (und warum die portugiesischen Siedler kein Problem damit hatten, sie als Fische zu klassifizieren).

Sie haben einen besonderen Ruf
Brillenpinguine geben einen charakteristischen Laut von sich, der an den Ruf eines Esels erinnert, weshalb sie im Englischen bereits als "Jackass Penguins" (Eselpinguine) bezeichnet wurden. Allerdings gibt es drei weitere Pinguinarten mit ähnlichen Lauten. Um Verwechslungen mit den Brillenpinguinen zu vermeiden, die nur auf dem afrikanischen Kontinent leben, heißt der Brillenpinguin auf Englisch nun "African Penguin".

Sie können ihr Gewicht in wenigen Wochen verdoppeln und halbieren
Im Rahmen der jährlichen Mauser kommt es bei den Brillenpinguinen zu deutlichen Gewichtsfluktuationen. Wenn sie nicht ins Wasser gehen können, können die Pinguine ihr Gewicht verdoppeln, indem sie sehr viel Fisch verschlingen und sich so Fettpolster für die lange Zeit anlegen, in der sie nicht fressen können. Von diesem Fett zehren sie etwa drei Wochen, während sie ihre alten, verblassten Federn verlieren und ihnen ein neues Gefieder wächst. Dadurch verlieren sie wiederum genauso schnell an Gewicht wie sie zugenommen haben. Während dieser Zeit sind die Tiere auch sichtbar gereizt.

Ihre Zahl hat abgenommen
Leider nimmt die Zahl der Brillenpinguine seit Beginn des Industriezeitalters ab. Die Population, die einst mehr als eine Million Paare betrug, liegt nun nur noch bei etwa 26.000 Paaren. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mancherorts nimmt die Zahl der Pinguine dank Artenschutzbemühungen wieder zu. So ist es auch in der Küstenkolonie bei Stony Point in Betty’s Bay.

Ihr "Smoking" ist nicht nur modisch, er dient als Tarnung
Wussten Sie, dass die typische "Smoking"-Färbung des Brillenpinguins unter Wasser als praktische Tarnung dient? Der auch als "Tarntönung" bezeichnete schwarze Rücken der Pinguine sorgt dafür, dass Raubtiere, die über dem Pinguin schwimmen, ihn nicht so schnell sehen. Gleichzeitig sorgt der weiße Bauch dafür, dass Raubtiere von unten den Pinguin nicht gut erkennen, wenn sie nach oben blicken.

Lebensraum
Brillenpinguine leben in Küstenregionen und auf vorgelagerten Inseln. Sie bevorzugen flache, sandige Bereiche oder steile, felsige Stellen mit wenig Vegetation.

Sie lieben Fisch
Brillenpinguine jagen tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen nach Nahrung. Ihre bevorzugte Nahrung variiert je nach Region, beinhaltet jedoch vor allem Sardinen, Sardellen, Holzmakrelen und Heringe sowie gelegentlich Tintenfische und kleine Krustentiere. Sie jagen in der Regel in Tiefen von mehr als 80 m. Während der Brutsaison können sie zwischen 20 bis 40 km von ihrer Kolonie entfernt auf Nahrungssuche gehen.

Partner auf Lebenszeit
Brillenpinguine sind monogam, sie haben also ein Leben lang nur einen Partner. Sie brüten meist auf felsigen Inseln und kehren jedes Jahr zu ihrer Brutkolonie zurück. Anfangs haben die Pinguine ihre Nester mit Guano ausgelegt, den sie auf den meisten Inseln fanden. Mittlerweile nisten sie in sandiger Erde, in Felsspalten oder in von Menschen angelegten Nestern. Sie legen ihre Nester mit Algen, Steinen, Muschelschalen, Knochen, Pflanzenstücken und Federn aus.

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